Entzündungen, deren Folgen und wie man ihnen entgegenwirkt
Entzündungen sind mindestens unangenehm und können sogar gefährlich werden – v.a. wenn sie als sogenannte heimliche Entzündungen nicht erkannt werden. Vom Sinn her sind Entzündungen aber ein Abwehrmechanismus des Körpers, wodurch der Körper heilen kann. Wenn Entzündungen aber chronisch und evtl. noch dazu heimlich sind, treten häufig langfristige Schäden auf.
Im Buch werden akute, chronische und heimliche Entzündungen unterschieden. Akute treten kurzfristig auf, wenn der Körper feststellt, dass er sich selbst heilen muss. Sie sind in der Regel spürbar und schmerzhaft und von kurzer Dauer. Chronische Entzündungen bezeichnen einen monate- oder sogar jahrelangen Zustand. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, seine Entzündungsreaktionen zu regulieren. Sie sind gefährlich, weil sie gesunde Zellen, Gewebe und Organe schädigen, wodurch wiederum Krankheiten entstehen. Heimliche Entzündungen sind kaum spürbare Entzündungen, die oft lange verborgen bleiben. Es sind chronische Entzündungen im Hintergrund. Sie führen oft zu Antriebslosigkeit, Abgeschlagenheit, Verdauungsproblemen und erhöhen die Anfälligkeit für Infekte. Sie schwächen auf Dauer das Immunsystem und schädigen die Organe. Sie gelten als Mitverursacher von schweren Krankheiten. Die Ursachen sind vielfältig, z.B. gehören Bewegungsmangel, schlechte Ernährung, Alkohol, Rauchen, Stress, zu wenig Schlaf, Gift- und Schadstoffe aus der Umwelt dazu. Weil heimliche Entzündungen v.a. durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt werden, kann man diese aber zugunsten eines gesunden Lebensstils günstig beeinflussen.
Das Buch gibt neben grundsätzlichen und gut verständlichen Informationen auch Tipps, wie man Entzündungen günstig beeeinflussen bzw. sogar heilen kann. Mit einer Ernährungsumstellung kann schon viel ereicht werden: keine verarbeiteten Lebensmittel und kein Fast Food, dagegen aber Vollwertnahrung und ein Verzicht auf entzündliche Nahrungsmittel. Entzündliche Nahrungsmittel sind z.B. Zucker, Koffein, raffinierte Kohlenhydrate, fette Milchprodukte, zu viele Eier, zu viel rotes Fleisch und verarbeitete Wurst- und Fleischprodukte, hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren und/oder Transfettsäuren, falsche Fette wie Palmfett, Omega-6-Fettsäuren. Dagegen sollen in den Speiseplan mehr Omega-3-Fettsäuren aufgenommen werden, vollwertige Kohlenhydrate, ausreichend Balaststoffe und Vitamine und Mineralstoffe, sowie eine ausreichende Trinkmenge (pro Kilogramm Körpergewicht 30-35 ml Wasser täglich). Außerdem sollte man sich ausreichend bewegen und Übergewicht reduzieren, Stress abbauen und geung schlafen.
Entzündungshemmende Lebensmittel sind z.B. grünes Blattgemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten, Kräuter und Gewürze, gesunde Fette, Fisch und Meeresfrüchte, in Maßen auch mageres Fleisch aus Biohaltung. An weiteren Gemüsesorten haben sich Paprika, rote Beete, Sauerkraut, Tomaten, essbare Pilze, Zwiebelgemüse und Avocados bewährt. An Früchten sind folgende Obstsorten entzündungshemmend: Ananas, Kirschen, Weintrauben, Zitronen und Beerenobst.
Das Buch bietet viele Informationen rund um die o.g. Lebensmittel und untergliedert sie weiter.
Rezepte
Dem sehr informativen und gut bebilderten Teil, der die Entzündungen und deren Behandlung durch Eigeninitiative behandelt, schließt sich ein ausführlicher Rezepteteil an. An diesem fällt auf, dass er recht kohlenhydratarm daherkommt: Viele Speisen kommen völlig ohne Kohlenhydrate aus und schmecken nach meiner Erfahrung mit diesen Rezepten trotzdem. Sie machen mich aber nicht so langfristig satt wie die mit Kohlenhydraten.
Die Rezepte unterteilen sich in Suppen, Salate und Dressings, Gemüsegerichte, Fisch & Meeresfrüchte, Brote, Snacks und Dips, Getränke und Desserts. In den Rezepten für Salate wird auch z.T. mageres, helles Fleisch verarbeitet und in den Gemüserezepten z.B. Hackfleisch. Fleisch steht aber aufgrund seiner schlechten Beeinflussung von Entzündungen im Hintergrund. Eigentlich ist für jeden Geschmack etwas dabei, wobei aber natürlich Wert auf Gemüse und andere gesunde Lebensmittel gelegt wird. Die schön bebilderten Rezepte sind meist übersichrlich gehalten und kommen mit vergleichsweise wenigen Zutaten aus, sodass sie recht schnell angerichtet werden können. Meist sind den Rezepten noch hilfreiche Tipps angegliedert, sowie Nährwerte pro Portion. Am Ende des Buches gibt es noch eine Schnellübersicht zur besseren Auffindbarkeit der Rezepte. Die Rezepte selbst stammen von der Ernährungsberaterin Simone Fischer und dem Low-Carb-Koch Wolfgang Link. Beide werden im Buch kurz vorgestellt.
Fazit
Sehr informatives, gut verständliches Sachbuch über die verschiedenen Arten von Entzündungen und wie man ihnen mit einer Umstellung des Lebensstils auf gesunde Ernährung und Bewegung begegnen kann. Die Rezepte sind zumindest für mich schmackhaft und kommen mit recht wenigen Zutaten aus, was Zeit spart.