Aus heiterem Himmel erlebt ein kleiner Ort in Virginia eine Orgie brutaler Gewalt: ein Serienkiller scheint wahllos aus dem Hinterhalt zuzuschlagen und zitiert dabei berühmte Massenmörder. Eine Frau wird im Wald ermordet, ein junges Pärchen stirbt beim Liebesspiel, ein alter Herr wird im Krankenhaus erledigt. Vier, fünf, sechs Menschen werden bestialisch ermordet, und es ist darüber hinaus fraglich, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Wie gut, dass die beiden Privatdetektive Maxwell und King, die bereits aus Baldaccis Roman »Im Bruchteil der Sekunde« bekannt sind, vor Ort leben und sich in die Ermittlungen der überforderten Lokalpolizei einschalten. Der Leser begleitet die beiden bei der Arbeit und darf ihrem Bemühen, alle Rätsel zu lösen, folgen.
Baldacci erzählt seine Geschichte in einem seltsam saftlosen Stil. Sowohl die blutrünstigen Taten als auch die von ihm gezeichneten Figuren lassen den Leser kalt und teilnahmslos der Entwicklung der Ereignisse beiwohnen. Die Zeichnung der zahlreichen agierenden Figuren ist staubtrocken, die Akteure erscheinen blass, künstlich und schemenhaft. Das Ende des Buches, ein Geständnis auf hoher See in sturmdurchtoster Nacht, wirkt in seiner Klischeehaftigkeit albern. Der steife Roman trägt keinesfalls dazu bei, den Beliebtheitsgrad des Autors zu erklären, der vom Verlag mit einer Gesamtauflage von über 40 Millionen Exemplaren beziffert wird.