Natur auf dem Teller. Weil Pizza und Pommes nicht auf Bäumen wachsen

Natur auf dem Teller. Die Lausanner Illustratorin und Naturliebhaberin Lisa Voisard hat sich Gedanken darüber gemacht, was täglich vor uns auf unseren Tellern liegt. Obst, Gemüse, Gewürze, Getreide: wächst das alles auf Bäumen oder woher kommen unsere Lebensmittel eigentlich?

Vorhang auf: Lebensmittel im Fokus

Mehr als 150 Lebensmittel stellt die Grafikerin in den Mittelpunkt ihres Buches. Informationen über die Herstellung und Verarbeitung werden ebenso präsentiert wie einfache Rezepte zum Nachkochen und Aktivitäten: Parmesan mit Walnüssen, Schnee-Eis, Erdbeerpflücken, Kompostieren und so wird die Sensibilisierung für Ökologie, Food-Waste und Verschwendung auch inspiriert zum Nachahmen. Denn wer auf den Planeten acht gibt, gibt auch auf sich selbst acht und allein deswegen ist es gar nicht früh genug damit anzufangen. Das Buch richtet sich schon an junge Menschen ab 6 Jahren, aber auch ältere haben ihren Spaß damit. Denn wer hat schon mal eine blaue Banane gesehen? Sie wächst auf Java und ist neben ihren anderen Verwandten ebenso süß, aber zusätzlich mit einer Note Vanille zu genießen. “Banan” bedeutet im arabsichen eigentlich Finger und bezieht sich auf die Bananenstauden, die dann wie Hände aussehen. Auf den Philippinen gibt es sogar ein Bananen-Ketchup, das sicherlich gesünder ist, als das bei uns verbreitete Tomantenketchup. Apropos Tomate: sie gehört ebenfalls zu einer sehr großen Familie. Ihr Name leitet sich von der in Neapel gebräuchlichen Form “pomodoro” (goldener Apfel) ab. Waren Tomaten damals gelb? Jedenfalls gehören sie zur Gruppe des Obstes und nicht Gemüses, wie Voisard erklärt und gleich zu einem selbsgemachten Ketchup mit eigenem Rezept auffordert.

Manege frei: Natur auf dem Teller

Pesto Anti-Tonne ist eine weiteres spannendes Rezept, das die Illustratorin vorschlägt. Tatsächlich ist beim Gemüse nämlich alles essbar und kommt bei ihr nicht nur in den Mixer, sondern auch in den Kochtopf. Oder in den Zauberwagen von Charles Cretors, der als Erfinder des Popcorns gilt. Die rot-weißen Streifen der Popcorntüten erinnern heute noch an die Markisen der einstigen Verkaufswagen. Aber auch die Geburstagstorten haben eine abenteuerliche Vorgeschichte. Schon die Alten Griechen buken ihrer Mondgöttin Artemis zu Ehren runde Honigkuchen, die an den Vollmond erinnerten. Die kleinen Kerzen brachten diesen süßen Teigmond dann zum Erstrahlen. Das Ausblasen dieser Kerzen soll aber erst von Goethe selbst wieder popularisiert worden sein. Denn im Mittelalter feierte man gar keine Geburtstage, da man das eigene Geburtsdatum nicht einmal kannte. Vielleicht ein Schnee-Eis zum Selbermachen? Auch dieses Rezept finden wir in vorliegender anregender Lektüre, die auch gegen Lebensmittelvernichtung und -verschwendung mobil macht. Die vielen liebevollen und ansprechenden Illustrationen zeigen, dass Lernen auch Spaß machen kann. Für Jung und Alt.

Nach ihren drei erfolgreichen Naturbüchern “Ornithorama”, “Arborama” und “Insektorama”, ebenfalls bei Helvetiq erschienen, sensibilisiert Lisa Voisard mit “Natur auf dem Teller” Kinder ab sechs Jahren für Ökologie, Ernährung und Food-Waste und porträtiert die wunderbaren Pflanzen, die uns Tag für Tag ernähren und satt machen.

Lisa Voisard
Natur auf dem Teller. Weil Pizza und Pommes nicht auf Bäumen wachsen
Übersetzung: Silv Bannenberg
2024, 128 Seiten, Größe (cm) 18 x 25 cm, Alter: 6+
ISBN: 9783039640645
Helvetiq
SFr29.90


Genre: Kinderbuch, Kochen, Natur, Naturkunde

Ikigai – japanische Lebenskunst

Ikigai. Der Hirnforscher Ken Mogi gibt in vorliegender Publikation nicht nur Einblicke in die japanische Lebenskultur, sondern zeigt auch, dass das japanische Ikigai der Schlüssel für ein langes, gesundes und erfülltes Leben ist. Ikigai bedeutet „das, wofür es sich zu leben lohnt“. Der 92-jährige Jiro Ono, der älteste mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Koch etwa, hat sein Ikigai gefunden. Aber man muss dafür nicht so alt werden.

Des Ikigais fünf Säulen

Auch die Obstbauern von Sembikiya oder der Keramiker Sokichi Nagae sind Beispiele, die Ken Mogi anführt, um zu zeigen, dass man zufriedener lebt, wenn man sein „ikigai“ gefunden hat. Denn damit man Sinn und Freude im Leben wiederfindet, reicht es schon, die fünf Säulen des ikigai zu beherzigen: 1. Klein anfangen, 2. Loslassen lernen, 3. Harmonie und Nachhaltigkeit leben, 4. Die Freude an kleinen Dingen entdecken,
5. Im Hier und Jetzt sein. Der japanische Neurowissenschaftler Ken Mogi erklärt anhand obiger und anderer inspirierender Lebensgeschichten und fundiert durch wissenscha liche Erkenntnisse in vorliegendem Buch die japanische Philosophie, die hilft, Erfüllung, Zufriedenheit und Achtsamkeit im Leben zu finden.

Praktikables Ikigai

Als eines seiner Beispiel führt Ken Mogi Jiro Ono an, der in dem Film „Jiro und das beste Sushi der Welt“ (Regie: David Gelb) porträtiert wird. Der 2010 erschienene Film ist bei Koch Media als BluRay und DVD erschienen und zeigt die kleine Sushi-Bar in einer U-Bahn Station in Tokio mit nur zehn Sitzplätzen, die Jiro sein ikigai finden hat lassen. Sein Restaurant Sukiyabashi Jiro wurde 2009 mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet und gilt heute als das beste Sushi-Restaurant der Welt. Jiro Ono wird in Japan geradezu verehrt und sein Restaurant ist jetzt schon eine Legende. Sein Sohn Yoshikazu Ono, der bald in seine Fußstapfen treten wird, hat es nicht leicht, das Sukiyabashi Jiro zu übernehmen und erfolgreich weiterzuführen. Denn wer kann schon eine Legende übertreffen?

 

Ken Mogi
IKIGAI. Die japanische Lebenskunst
Übersetzung: Sofia Blind
176 Seiten, gebunden mit gestaltetem, farbigem Vorsatzpapier und Lesebändchen
2018
ISBN 978-3-8321-9899-2
Dumont Buchverlag


Genre: Kochen, Lebenskunst, Philosophie
Illustrated by DuMont