Zuckerarten, Zuckerfallen, Zuckerreduktion, Rezepte
Das vorliegende Sachbuch in der günstigeren Weltbild-Hardcoverausgabe befasst sich, wie der Titel schon andeutet, mit Zucker, welche Arten von Zucker es gibt, welche dieser Arten gesünder sind als andere, wie man Zucker in der Ernährung reduzieren kann. Dazu ein paar eindrückliche Zitate aus dem Buch:
“80% aller Lebensmittel, die wir im Supermarkt kaufen, sind ‘verzuckert’!”
“Im Durchschnitt konsumieren die Deutschen viermal mehr Industriezucker als die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. Das kann der Körper kaum verkraften. Er wird krank und vorzeitig alt. Ein zu hoher Zuckerkonsum zählt zu den Top Five der Ernährungsfehler. Die Folgen sind dramatisch: Übergewicht, Diabetes Typ 2, Herzinfarkt.”
“… Karies, […], Bluthochdruck, Fettleber, Nierenschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und möglicherweise auch Krebs” sind weitere Schäden des zu hohen Zuckerkonsums. Die Autor*innen spüren im Buch den Zuckerfallen nach (auch denen, in denen man Zucker eher nicht oder wenig vermuten würde), erklären, wie Zucker gewonnen wird, und wieviel Zucker vertretbar ist. “Die […] WHO empfiehlt in ihrer aktuellen Richtlinie, in allen Lebensphasen höchstens 10 Prozent – am besten jedoch nur fünf Prozent – der täglichen Kalorien in Form von freiem Zucker aufzunehmen.”
Sie raten zur Vorsicht bei Light-Produkten, erklären, wo sich in den Zutatenlisten der Supermarktprodukte überall Zucker versteckt, lockern das Thema mit dem Exkurs “Kurioses und Wissenswertes” auf, bebildern einprägsam, wieviel Zucker in welchem Lebensmittel steckt und geben Tipps zum Zuckerentzug. Dabei vertreten sie das wohlbekannte Mantra der Bewegung und ausgewogenen Mischkost mit 3 Hauptmahlzeiten am Tag in einem gesunden Essensrhythmus. Sie geben Tipps zur erfolgreichen Ernährungsumstellung, zur ersten Hilfe gegen die Lust auf Süßes, erklären, wie es zu den zuckerbedingten Krankheiten im Detail kommt und raten zur natürlichen Süße.
Vertretene Tipps sind u.a.: sich zu den Hauptmahlzeiten mit viel Gemüse und ausreichend Eiweiß richtig satt essen, Essen frisch selbst zubereiten, gesunde Snacks, Wasser, ungesüßter Tee, insgesamt ausreichend trinken, sich überlegen: Wie kann ich mir Gutes tun, ohne Zucker zu essen?, Bitterstoffe als Appetitzügler. Ansonsten Naschen in den Alltag einplanen – erst gesund essen, dann den Nachtisch bewusst genießen. Damit sagt man den Leser*innen nichts wirklich Neues, aber die Zusammenhänge, die hergestellt werden, und die Detailgenauigkeit erhellen so manches, was einem vorher höchstens im Groben klar war.
Dem Ratgeberteil ist ein appetitlich bebilderter Rezepteteil angeschlossen, der auf Selbstgemachtes setzt. Die Rezepte sehen lecker aus und verführen zum Nachkochen. Dabei wird auf Vielfältigkeit gesetzt, um sowohl die täglichen Mahlzeiten als auch den Bedarf an Vitaminen und Co. abzudecken. Auch die Nachspeisen wurden nicht vergessen und treten zuckerreduziert auf. Die Kochzeit ist im Alltag aber doch länger als angegeben. Zudem steht dem gesunden Kochen meist der Zeitmangel (v.a. der der Frauen) gegenüber und der Fakt, dass vom Kita- über das Schulkind bis hin zum Berufstätigen die Menschen meist außerhalb essen (zumal die knappen Mittagspausen das Kochen und Essen eher nicht zulassen).
Fazit
Insgesamt gesehen erklärt das Buch gut verständlich und reich bebildert in übersichtlich aufgegliederten Themenbereichen , wie es zur Zuckersucht kommt, was der Zucker im Körper an Schäden anrichtet, welche Krankheiten daraus entstehen und wie man all dem entgegenwirken und sich gesünder im Alltag ernähren kann. Allerdings steht dem gesunden Lebenstil meist der Mangel an Zeit entgegen (v.a. der der Frauen und Familien), zumal die meisten Menschen, die Schule/Kita besuchen bzw. berufstätig sind, außerhalb essen.