Schelmenroman des Ex-Sekretärs von Harry Graf Kessler über seinen fünfjährigen Mallorcaaufenthalt 1931-1936.
Anspruchsvoll geschrieben, unterhaltsam erzählt, farbenfroh geschmückt bietet die voluminöse Autobiographie auch demjenigen Lesevergnügen, der keine Auszeit auf der Insel der (vermeintlichen) Ruhe genossen hat.
Der Text ist sprachlich anspruchsvoll, und der Schinken verlangt vom Leser einige Konzentration. Aufgrund der sprachkünstlerischen Eigenleistung des Autors fällt es bisweilen schwer, dem eigenwilligen Stil des Werkes treu zu bleiben.
Sind aber erst einmal die ersten hundert Seiten überstanden und findet man sich mit dem permanenten Eigenlob Thelens über Redekunst und Einfallsreichtums seines Vigoleis ab, dann eröffnet sich ein selten farbenprächtiges Bild vom Leben auf der Insel, das einem Spitzweg-Gemälde in nichts nachsteht.
Thelens Art, schreibend zu monologisieren, entwickelt eine eigene Sogwirkung, und nach fast tausend Seiten ist es fast bedauerlich, dass der Erzähler vor dem deutschen Zugriff in Spanien flieht und ins Exil geht.